Entwicklung der Post
Auf dem Wege der Erbfolge wurde im Jahre 1618 das
Herzogtum Preußen mit dem Kurfürstentum Brandenburg vereinigt. Der kurfürstliche
Hof residierte in fast gleicher Weise auch in Königsberg. Und so wurde auch das
Post- und Botenwesen für den preußischen Teil von dort geleitet. Neben der
Ämterpost liefen die Posten der Hansa, der Kaufmannschaft in den Stadtteilen
Löbenicht, Altstadt und Kneiphof, die nicht zur Hanse gehörten, der Innungen u.
a. m.
Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg war der Gründer der Staatspost
Martin Neumann der Organisator der Staatspost
1640, als zwanzigjähriger, übernahm Friedrich Wilhelm das brandenburgische
Erbe. Bis zum März 1643 hielt ssich der Kurfürst in Königsberg auf. Während des
Aufenthaltes in Königsberg wurde ihm die Bedeutung eines gut organisierten
Nachrichtenaustauschs bewusst. Zur Beförderung der Dienstpost nutzte die
kurfürstliche Regierung und die Verwaltungsämter in Preußen auch die Stadtpost
in Königsberg. Aber die Auseinandersetzungen zwischen Regierungspost und der
Königsberger Stadtpost verschärften sich zunehmend. Nach groben
Eigenmächtigkeiten des Stadt-Postmeisters Bünsing wurde er unter Anklage
gestellt. Dies bedeutete das Ende der Königsberger Stadtpost. Martin Neumann
wurde alleiniger Postmeister in Königsberg. Neumann übernahm im Auftrag des
Kurfürsten die Einrichtung der Postkurse nach Riga, Wilna, Warschau, Thorn und
Danzig. Ebenfalls noch im Jahre 1664 richtete der kurfürstliche Postmeister Veit
Frischmann aus Berlin-Cölln auf dem Kurierbotenkurs nach Königsberg einen "Ordinari"
Postkurs ein. Am 30. Juli 1649 erhielt Neumann in Kleve das Generalpostpatent
ausgehändigt. Von Kleve aus begann Neumann den Postkurs nach Berlin-Cölln zu
organisieren. Die Führung der Postverbindung durch das kurbrandenburgische
Gebiet ergab sich durch die territoriale Lage der kurfürstlichen
Regierungsämter. Ende des Jahres stand der Kurs Kleve - Memel. Der
Reitpostkurs von Kleve über Berlin-Cölln nach Königsberg und Memel folgte der
Streckenführung Wesel, Hamm ,Bielefeld, Minden, Lippstadt, Hannover,
Braunschweig, Halberstadt, Barby, Brandenburg nach Berlin-Cölln, weiter über
Freyenwalde, Königsberg-Neumark, Naugard, Pinnow, Coerlin, Schlawe, Stolp, Lupon,
Wutzkow, Danzig, Pillau, Königsberg und über die Kurische Nehrung nach Memel.
Botenbriefe
Portofreier
Brief von 1735 nach Rastenburg in kirchlicher Angele- genheit. |
Portofreier
Brief von 1743 in kirchlicher Angelegenheit mit dem Vermerk ex officio (aus dem Amt) |
In der Allgemeinen Preußischen Postordnung von 1712 wurde die Portofreiheit
festgelegt.
04.11.2002